JUNI 2017, ENGLAND WIR KOMMEN ... ZU ZWEIT

17.06.2017

Wir sind wieder da! Ein paar Tage früher als geplant. Meine XJ 600 hatte Vergaser-Probleme. Bin seit Freitag Vormittag wieder hier.

Reisebericht

 

Hinfahrt:

Abfahrt war kurz nach 6:00 Uhr morgens. Beschlossen war, keine Autobahn. Also mehr oder weniger auf der B1 die Republik zu durchqueren.

 

Trotz der Wettervorhersage von schweren Gewittern war die Fahrt durch die Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein-Westfahlen und die Länder Holland, Belgien und Frankreich ziehmlich entspannt.

Ein Hight Light war die Durchquerung des Elm. Der bekannte Höhenzug bei Braunschweig. Wir haben nur ca. 20 Minuten gebraucht, waren aber von seiner bewaldeten Schönheit begeistert.

 

Wir sind zwar ca. dreimal etwas nass geworden, aber nach einer Stunde wieder trocken. AUSNAHME, die Rheinüberquerung. Kurz vor der Rheinbrücke in Duisburg fing es zu regnen an. Quasi ab Rheinufer eine Regenschütte wie wir beide es noch nie erlebt hatten. Eure Dusche voll aufgedreht und das dann mal vier, so in etwa. Und auf der anderen Rheinseite hörte es genauso abrupt wieder auf zu regnen, wie es angefangen hatte. Da hätten wir gleich durch den Rhein fahren können.cool

 

Wir sind gegen 21:00 Uhr in Venlo angekommen. Und beschlossen, bis Calais via Autobahn ( Eindhofen, Antwerpen, Brugge) durch zu fahren.

 

Diesmal, auch mit Hilfe meines NAVIS sind wir gut an Antwerpen vorbei gekommen, bis nach Frankreich. Und dann 30 Kilometer vor Calais; Autobahn gesperrt. Runter, und kein Hinweisschild wie weiter. Ohne mein Garmin hätten wir Calais nie gefunden. Und die Ausweichstraße. Eine einzige Baustelle mit "Notdurchfahrten und Asphaltstufen - rauf und runter". Ankunft im Fährhafen war ca. 02:30 Uhr. Hier haben wir in der Tickethalle auf Bänken ein paar Minuten schlafen können. Abfahrt der Fähre war für 06:30Uhr vorgesehen. Hier 10 Minuten Verspätung.

 

ENGLAND und Rückreise

Bestes Sommerwetter. Meine Cusine hatte für uns ein Zimmer auf der Thamse - Insel, Canvey Ils., gebucht. Manko, kein Internet vom Hotel und via Hotspot von der British Telekom für 1 Tag 5 Pfund, für 5 Tage 15 Pfund und für 10 Tage 25 Pfund. Wucher, kommt garnicht in Frage.

Zweiter Tag, Dauerregen angesagt. Barbara hat uns mit dem Auto abgeholt. Sind zum Essen gefahren und dann in ihr Haus und haben Spiele-Nachmittag gemacht.

Am südöstlichsten Zipfel von Essex liegt der Badeort South End on Sea. Thomas konnte sich mal wieder nicht zurückhalten und ist baden gegangen. Da ist übrigens die längste Seebrücke Englands, mit über 2km Länge. Sie hat als Späzialität eine Eisenbahn vom Land bis zum vorderen Ende. An der Spitze darf gegen Angelschein geangelt werden. Es gibt mit viel Glück Hering und Makrele.

London und Hampton Court im Schnelldurchgang! Wir haben mit der Woolich-Ferry über die Themse gesetzt, weil wir zum Greenwich Observertory wollten. Leider keine Beschilderung. Dann weiter zum Tower Hill, mit überfahrt über die Towerbridge. Die massiven Tore am Eingang zur Brücke fallen auf den Touristenfotos garnicht so auf, aber wenn man die Bücke benutzt, ist es schon gewaltig! Motorrad abgestellt, und einmal um den Tower gelaufen. Auf Nachfrage bei einem Kollegen der Londoner Polizei, ist es nicht mehr erlaubt Motorräder in nicht extra dafür gekennzeichneten Parkräumen zu Parken.

Vom Tower Hill dann an der Themse lang zum Parlament einmal im Kreis zur White Hall, in einer Seitenstraße vom Trafalgarsquare, wo schon mehr als 20 Motorräder standen haben wir kurz geparkt. Haben einen kurzen Fußmarsch eingelegt, um zu den Horsegards in White Hall zu kommen. Zwischen den beiden Pferden ist ein Tor und dahinter ein Tordurchgang. Dahinter befindet sich ein großes viereckiges Areal. Wo am darauf folgenden Sonnabend Vormittag, "Trooping the Colours" die Parade zu ehren ihrer Majestät Geburstag alljährlich abgehalten wird. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt der St. James Park.

Die Pferde dürfen ja nicht lange so unbeweglich stehen, wie in Horse Gards. als wir zurück zu den Motorrädern wollten, war gerade Ablösung. Natürlich mit großem militärischen Zeremoniel. Dann zurück zu den Bikes mit kurzem Blick auf Admiral Nelson. Wir haben dann die straße mit Namen The Mall genommen, die führt direkt zum Buckingham Palas. Einmal um den Brunnen mit Queen Viktoria, vor dem Palast, herum und rechts am Park des Buckingham Palast lang zum Hide Park. Hier haben wir uns eine Sitzgelegenheit gesucht und erstmal gut gefrühstückt. Na ja, es war schon gegen 1:00 Uhr. 

Da noch Zeit war, habe ich das Navi programmiert. Ab nach Hampton Court. Das war der Stammplast von Henry VIII - der seine Ex-Frauen hat umbringen lassen.  Hampton Court ist bekannt durch seinen Baustil b.z.w. seine hohen Schornsteine, von denen keiner dem anderen gleicht. Übrigens, Schloß Cäcilienhof in Potsdam hat die gleichen Schornsteine!

Freitag 13.00Uhr, Verabredung mit Barbara. Wir haben gleich gebrauchte Klamotten zum Waschen mitbringen dürfen. Gleich die Straße runter, ein weiterer Besuch bei meiner Mutter im Pflegeheim. Eine Stunde. Zurück zu Barbara. Jetzt stand BBQ mit Barbara und Familie des Sohns David an. Viel geredet, gegessen und getrunken. Aber Thomas und ich nur ein Bier!!

Sonntag geplant Fahrt nach Cambridge. Nie angekomen. Ca.10km vor Cambridge haben wir eine Rast gemacht. Sofort nach der Abfahrt, beim Schalten in den zweiten Gang, drehte der Motor meiner XJ 600 mit 7000 U/min. und der Schaltvorgang war als knallte ein 500gr. Fäustel auf den Motor. Sofort wieder angehalten. Den Tank und den Luftfilter runter, und die Vergaser angesehen. Beide Seiten der Vergaser soweit möglich aufgeschraubt. Es war nichts zu sehen. Thomas sagte nur, "merkwürdig". Abbruch, kein Cambridge, zurück zum Hotel. Es ging gerade so.

Montag und Dienstag geschraubt. Wir wären lieber mit den Motorbikes gefahren. Dienstag abend sah es so aus, als würde meine 600er es wieder so halbwegs bis nach Hause machen. Also Abfahrt vorzeitig für Mittwoch früh geplant.

Mittwoch alles fertig zur Abreise. Bis zur Ausfahrt vom Hotel, alles prima. Straße frei und los. Nach 200 Metrern, an der nächsten Einmündung. Motor aus. Springt nicht mehr an! Jetzt war es so weit! Ich haben den ACE-Notruf in Deutschland angerufen. Eine Stunde dreißig später kam ein Helfer des Royal Automobile Club -RAC-. Der gab mir Starthilfe und meinte, "Nun fahren sie mal ein Stück". Nach hundert Metern wieder "Ende mits Gas". "Ja," sagte der freundliche Helfer, "dann muß sie in die Werkstatt". Der Abschlepper sollte innerhalb der nächsten Stunde kommen. Da ich und Thomas uns eigentlich einig waren, das eine Werkstatt hier nicht helfen kann, und ich am nächsten Tag vom ACE eine Bahnrückfahrt bekomme, fuhr Thomas alleine ab. Ich habe dann zwei und eine dreiviertel Stunde auf den Abschlepper gewartet. In der Zwischenzeit habe ich mit der netten Dame an der Hotelrezeption über eine weitere Übernachtung verhandelt - positiv. Der Abschlepper bracht mich zu einer Werkstatt. Denen habe ich nicht zugetraut, meine Yamaha wieder in Gang zu bringen.

Donnerstag, so ab 10:45 Uhr machten sich die beiden Schrauber an meine Vergaser. Mit Druckluftpistole wurden die Düsen durchgepustet. Und die Schwimmerbrücke ausgebaut. Gleichzeitig die O-Ringe mit der die Schwimmerbrücke im Sitz befestigt ist getauscht. Gegen 12:00 Uhr Startversuch, sie springt an und läuft! Zwischenzeitlich, smaltalk mit den Beiden. Coole Biker und sehr herzlich. Der Spruch, "Du fährst heute noch nach Hause, mit dem Mototrrad!" Kurz nach 12:00 Abfahrt nach Dover. "Schreib ne Mail wenn du angekommen bist". Dann los, mit mullmigem Gefühl im Bauch. "Geht's wirklich?". Bis Dover, rauf auf die Fähre. Da waren schon alle Zweifel behoben. Calais runter vom Schiff. Jetzt Richung Belgien. Dann der erste Moment der Freude, Antwerpen liegt hinter mir! Es geht durch Holland, Richtung Deutschland. - Nebenbei, Die Spritpreise in Holland und Belgien spotten jeder Beschreibung! In Deutschland bei 1,32€ in Holland 1,64€ und Belgien 1,47€ - Endlich in Deutschland um ca. 22:00Uhr in Duisburg getankt. Dann wäre der nächste Tankstopp bei Braunschweig. Als es dunkel wurde überfiel mich die Müdigkeit. Ich mußte stoppen. Eine Stunde dreißig Pause mit ca. 20 Minuten Schlaf. Dann weiter, aber nach einer halben Stunde waren die Augen wieder schwer. Nochmaliger Stopp. Jetzt ca. eine Stunde auf einer Bank geschlafen. Nun wird es hell, aber auch kalt und naß vom Tau! Weiter!

Freitag morgen, kurz vor Berlin, so bei Lehnin, Stau und einsetzender Regen. Mit dem Erfolg, daß ich klatschnass zu Hause angekommen bin. "Bäh, das hätte wirklich nicht sein müssen!"

Thomas, der ja einen Tag vor mir abgefahren ist, ist erst 15 Stunden vor mir zu Hause eingetroffen. Er ist über das Siebengebirge und das Sauerland sowie die B1 gefahren, während ich zurück die Autobahn genommen habe.

 

 P.S.:

Der Kumpel aus der Werkstatt hat sogar auf meine Mail, daß alles gut gegangen ist, sich erleichtert gezeigt! Die Adresse der Werkstatt :

 

LONGBOW MOTORSPORT

Dean Stockwell

93 HIGH STREET

CANVEY ISLAND

ESSEX

SS87RE

 

Für mehr Fotos, unten die grauen Punkte anklicken!

Text G.Grasnick

Fotos Th. Dartsch

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Meine Yamaha XJ 600 S 0